sichern soll. Die Pläne haben Auswirkungen auf Eigentum und Bauprojekte. Entsprechend umstritten war das komplexe Thema.
Über 1.300 betroffene Grundeigentümer wurden eingeladen, sich über die Hochwasserschutzmaßnahmen zu informieren, durch welche Land, Stadt und Wasserwirtschaft die Gefahren eines Jahrhunderthochwassers (HQ100) minimieren wollen. 15 Auskunftspersonen versuchten, die Fragen der betroffenen Eigentümer, vorwiegend aus Altenstadt und Gisingen, zu klären. Wie sich jedoch schnell zeigte, konnten in einer einzigen Informationsveranstaltung längst nicht alle Fragen geklärt und alle Einwände ausgeräumt werden.
Erweiterter Klärungsbedarf
Auf Informationstafeln waren die einzelnen Hochwasserschutzmaßnahmen verzeichnet. Blaue Zone, Gelbe Zone, Rot-Gelbe Zone, Rote Zone: Mit dem komplexen Thema sahen sich einige Besucher der Informationsveranstaltung überfordert. „Ich sehe hier zu wenig Erklärungen und Legenden, und man muss jeden für jede einzelne Info bei der Hand packen“, fand zum Beispiel Annemarie Bechter. Andere wunderten sich, dass über ihr Grundstück ohne vorherige Information Beschlüsse gefasst worden seien, und hätten sich statt rasch aufgestellter Infotafeln eine echte Podiumsdiskussion gewünscht. Franz Zangerl aus der Churer Straße in Rankweil liegt mit seinen landwirtschaftlichen Flächen in der blauen Zone und beschwerte sich lautstark über das bisherige Vorgehen: „Die Einrichtung der blauen Zone wurde letztes Jahr ohne schriftliche Verständigung der Grundbesitzer beschlossen. Erst jetzt wurden wir informiert. Ich wollte Einspruch einlegen, aber es gibt kein Einspruchsrecht. Das ist ein Einschnitt ins Eigentumsrecht.“
Verschiedene Gefahrenzonen
Die blauen Flächen sollen als Freiflächen freigehalten werden, hier kann beispielsweise kein neuer Bauernhof errichtet werden. In den gelben und roten Gefahrenzonen ist eine Verordnung geplant, nach welcher bestimmte Baugrundlagen erfüllt sein müssen. Die Rote Zone gilt als Bauverbotszone. Die Hochwasserschutzmaßnahmen bringen Konsequenzen für Alt- und Neubauten und Grundeigentum mit sich, über welche sich die Teilnehmer der übervollen Veranstaltung nur mühsam ein Gesamtbild machen konnten. Wolfgang Matt, Stadtrat für Vermögen und Finanzen, betonte, bei der Informationsveranstaltung handele es sich nur um eine Erstinformation. Die Rufe nach einer Podiumsdiskussion habe er vernommen, erklärte Stadtbaumeister Gabor Mödlagl.