Seit 1998 leiten Enkelsohn Peter Gasser und Lebenspartner Oliver Skreinig den zweitgrößten Zirkus der Schweiz. Die Eigentümer bewiesen ihr Talent auch selbst in der Manege. Gasser ein vielseitiger Artist und Jongleur beendete 1987 seine Laufbahn um sich der Geschäftsleitung zu widmen. Skreinig war als Moderator und Dompteur des heurigen Programms aktiv. „Glücksgefühle genieße ich nur dann, wenn auch der Besucher zufrieden nach Hause geht“, erklärt der jüngste Zirkusdirektor Europas sein Gefühl bis zur nächsten Aufführung.
Tanzende Pferde
An dieser Manege kam heuer niemand vorbei: Die Werbetrommel rührte sich ordentlich, der Zirkus ist präsent und die Kinder besonders gespannt. Und das durften sie auch sein, bei dem umfangreichen Programm was sie erwartete. Artisten, Tiere und Clowns aus 12 Nationen und drei Kontinenten, präsentierten im Sägemehlrund, auf der Bühne, in der Luft und im 200.000 Liter fassenden Showbecken das Zirkusereignis 2014 – aber dazu später mehr.
Den Auftakt machte Katja Kossmayer, mit ihren Rössern im Gepäck. Die Pferdeliebhaberin schaffte es graziös den Gäulen ein weniger langes Gesicht zu verpassen und gab den Zuschauern das Gefühl ein besondere Harmonie zwischen Mensch und Tier zu verspüren. Das lachende Publikum war spätestens zum tanzenden Pferd bei dem Song „Pokerface“ gewiss. Das Royal-Ballett wurde von der staatlichen Dance-Compagnie in Havanna und Kuba stammenden Tänzern begleitet. Die Mitglieder des Ensembles schafften es mit perfekt koordinierten Bewegungen, wagemutigen Sprüngen, fließende Latino-Hüftschwünge die Besucher zu beeindrucken. Zwischen den Showeinlagen sorgten Clown Mathieu und Gattin Pauline für besondere Stimmung. Sei es beim Muszieren auf Seifenblasen, Skifahren auf Treppen oder das bewusste auf den Arm nehmen ahnungsloser Zuschauer mit „wilden“ Plüschlöwen.
Josy Caselly stellte kurzzeitig das Zelt auf den Kopf: Sie stieg förmlich auf ihrem Vertikalseil der Zirkuskuppel empor. Ein nervenkitzelndes Luftschauspiel mit temporeichen Abfaller und Pirouetten.
200.000 Liter Wasser
Besonders beeindruckend war der optisch verschollene „Blues-Brother“ Eddy Carello. Der Künstler spielte mitreißende Rhythmen mit seinen Jonglierbällen auf Schlagzeug. Er bewies ebenfalls mit Balancieren von fünf Fußbällen großes Talent. Als nach einer kurzen Pause das Showbecken bereits aufgebaut war, folgte eine Einlage gebührend dem griechischen Wassergott Poseidon. So schwebte dieser kostümiert durch das Zelt und ließ Kinderaugen zum Strahlen bringen. Beim aufgebauten Becken lud die Gruppe „Rolly“ mit Bungee-Sprüngen zu einem harmonischen Zusammenspiel, demonstrierte die Truppe „Raluy“ absolute Körperbeherrschung und „Havana“ versprach Adrenalinstöße pur durch neue Akrobatiksensationen.
Die 98 Mitarbeiter des „Circus Royals“ entführten die Gäste heuer wieder in ein atemberaubendes Szenario der Zirkuskunst. Durch das eindrucksvolle Wasserspiel im Finale spürte man die Magie die zwischen den Regie, Organisatoren und Technikern sowie den Artisten.
Weitere Termine:
11. bis 16. November in Bregenz - Parkplatz West
18. bis 23. November in Dornbirn – Schorenareal