So blickt Direktor Michael Weber stolz auf seine vier Schüler, Jonas Lechhab, Christopher Mathis, Dominic Bader und Julian Hofle, die es sich zur Aufgabe machten mit einem Sporttag auf Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen. Durch Mathis Vater, der selbst an einem Bein eingeschränkt ist, wurden die Maturanten auf den BSV hingewiesen. Das erste soziale Projekt für das Quartett. „Uns war am Anfang unwohl, wie wir die Menschen mit Behinderung ansprechen sollen“, erklärte Lechhab.
Neue Sichtweisen
In der Turnhalle der HAK-Feldkirch wurde vergangen Freitag einiges geboten. Von Parcours, Rollstuhlbasketball, Hand-Bike, Floorball und Blindenschießen. Letzteres wurden Geräte vom Entwickler Patrick Mohr, der selbst seit einigen Jahren eine 85 prozentige Erblindung erlitten hatte bereitgestellt. Zunächst versinke man in ein großes Loch, schildert Mohr seine Erfahrung. „Doch dieser Sport ermöglichte mir ein zweites Leben.“ Der Hohenemser Verband, in der Leitung von Josef Fink, erlaubte den Gästen einen barrierefreien Zugang. Jeder hatte die Möglichkeit selbst einmal im Rollstuhl zu sitzen und die (doch nicht so verschiedene) Welt durch ihre Augen zu sehen.
„Nur ein kleiner Teil“
„Dass wir uns hier in diesem Rahmen präsentieren können, beweist ein Stück Integration der Gesellschaft“, freut sich Präsident Fink. Der BSV beinhaltet zehn Vereine. Durch den Sport schafft es der Großteil der Mitglieder zurück ins Leben zu finden. Gerade die mentale Stärke und das Selbstwertgefühl wird immens gefördert. Viele eingeschränkte Menschen würden sich in ihren eigenen vier Wänden einpferchen und wollen in Ruhe gelassen werden. Ohne große Perspektiven, würden sie sich aufgeben und seien im Tiefstand. „Unsere Aufgabe ist diese Menschen wachzurütteln“, so Fink. Der Verband ist bemüht Menschen mit Behinderungen zu kontaktieren – leider werden oft keine Adressen bekannt gegeben, dies erschließt sich als „großes sozial-politisches Problem“.
Der Behindertensporttag ist aber nur ein kleiner Teil des Projekts. Mit der Gesamtaufgabe beschäftigen sie sich bereits seit Juni vergangenen Jahres. „Das Maturaprojekt macht besonders Spaß, weil wir wissen, dass wir was bewirken können“, so Hofle. Die vier Schüler beschäftigen sich Großteils mit der Analyse und Optimierung zur Finanzstruktur des BSV. Durch Harald Roth durften sie Einblicke in den Vereinsorganismus werfen. Die ausgearbeiteten Vorschläge werden dann gesammelt an Präsident Josef Fink überreicht.
Info: 28. Februar 1. März wird in Sulzberg das nordisch Langlauf-Wochenende ausgetragen. Weitere Infos unter: www.bsv.or.at