Festredner Univ. Prof. Dr. Manfred Prisching hielt einen spannenden Vortrag zum Thema „Bunter Vogel Europa“. Das Feldkircher Stadtorchester und „ILL Concerto“ (Jugendorchester der Musikschule Feldkirch) unter der Leitung von Murat Üstün bot einen festlichen musikalischen Rahmen.
Mehr als 900 Gäste
Mehr als 900 Gäste, unter ihnen Diözesanbischof Benno Elbs, Generalvikar Rudolf Bischof, LT-Präsident Harald Sonderegger, Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, LT-Vizepräsidentin Gabriele Nussbaumer, LR Erich Schwärzler, NR-Präsident Karlheinz Kopf, NR-Abgeordnete Harald Walser und Elmar Mayer, die LT-Abgeordneten Barbara Schöbi-Fink und Daniel Allgäuer, Stadträte, Ortsvorsteher und Mitglieder der Stadtvertretung sowie Ehrenbürger Heinz Bilz aber auch viele Feldkircher und Gäste aus der Region wurden zu Beginn von Bgm. Wilfried Berchtold begrüßt, der die Neujahrswünsche der Stadt überbrachte. Das Stadtoberhaupt betonte in seiner Neujahrsansprache die Bedeutung des neuen Montforthauses. „Feldkirch hat ein neues Zentrum erhalten, das für alle die Türen offen hält“. Aber nicht nur das neue Kultur- und Kongresshaus wurde in den letzten Jahren realisiert, sondern mit dem Schulzentrum Oberau, dem Altstoffsammelzentrum sowie dem Kraftwerk Illspitz wurden auch wichtige Weichen in den Bereichen Bildung, Abfallentsorgung und nachhaltiger Energieversorgung gesetzt. So erfreulich diese Entwicklung auch sei, als wichtigste Leistung in Feldkirch gelte es, den vielen ehrenamtlich engagierten Menschen zu danken, betonte Berchtold. Die persönliche Haltung mache die Gesellschaft aus und präge auch die Stadt Feldkirch.
Von der Stadt zu Europa
Der Festredner Prof. Prisching ist Soziologieprofessor und Autor mehrerer Publikationen und seit 1994 an der Universität Graz tätig. Er spannte in seinem Vortrag den Bogen von der Stadt zu Europa und zeichnete drei gedankliche Räume mit je vier Bildern über Europa. Im ersten Raum spürte er der jüngeren Vergangenheit und der Frage nach, wie wir wurden, wie wir sind. Das Ergebnis: Europa ist eine Idee, die sichtbar geworden ist. Dutzende souveräne Staaten sind zu einem Staat verschmolzen. Momentan mangle es jedoch an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Anschließend widmete er sich den Herausforderungen, die in Europa bewältigt werden müssen und kam auf die vielen Krisen der jüngeren Vergangenheit zu sprechen: Stichworte: Immobilien, Banken, Wirtschaft.
Es lohnt sich zu kämpfen
Aber auch die Bevölkerungsentwicklung, die nur durch Zuzug ausgeglichen werden kann, die Grenzen des demokratischen Systems sowie die zahlreichen Krisenherde in der Welt werden Europa laut Prisching noch lange beschäftigen. Zum Abschluss standen die fantastischen Leistungen, die Europa bislang erbracht hat, im Mittelpunkt. Hochkultur, Frieden, Achtung der Menschenwürde und Wohlstand haben sich die 28 europäischen Staaten erarbeitet. „Europa befindet sich nicht zuletzt aufgrund des bereits lange anhaltenden Friedens in einem höchst unwahrscheinlichen Zustand. Und das seien auch die Gründe, weshalb wir weiter an Europa festhalten müssen, „Das ist eine Gnade der Geschichte, für die es sich durchaus zu kämpfen lohnt, denn Europa ist schön“, so sein Schlusssatz, der vom Publikum mit großem Applaus goutiert wurde. Im Anschluss wurde schon traditionell Most und Brot gereicht und die Gäste wünschten sich gegenseitig ein gutes neues Jahr und hatten allerhand Diskussionsstoff parat.