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Vorarlberger Künstler stellt in Belgien aus

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Feldkirch/Götzis (ver) Der aus Götzis stammende Künstler und Mittelschullehrer Ewald Hotz, wohnhaft in Feldkirch, hat sich seit vielen Jahren der Bildenden Kunst verschrieben.

Er wurde kürzlich von einer Jury aus einer Gruppe von internationalen Bewerbern ausgewählt und darf im Mai 2015 an der 14. Internationalen Keramikbiennale in Andenne/Belgien mit einigen seiner Keramiken teilnehmen. Als Mitglied der Vereinigung „KunstVorarlberg“ sieht Ewald Hotz hier eine Chance, seine Kunst und die Technik der Unterglasurmalerei einem internationalen Publikum und Kunstfreunden aus ganz Europa vorzustellen. Der freischaffende Künstler freut sich im Vorfeld schon sehr auf seinen „Auftritt“ mit seiner Objektkunst in Belgien.

 

VN Heimat: „Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere als Vertreter aus Vorarlberg an einer internationalen Ausstellung teilzunehmen?

 

Ewald Hotz: „Es ist nicht ganz leicht als „No Name“ in der internationalen Keramikkunst Fuß zu fassen. Die Besonderheit international meine Kunst zu präsentieren, liegt sicherlich darin, ein Feedback für meine eigene Arbeit zu bekommen und vor allem in meinem Bereich Keramik auch Grenzen zu überschreiten, nicht nur geographisch. Natürlich freut es mich, Vorarlberg bzw. Österreich im Ausland zu vertreten.“

 

VN Heimat: „Was hat Sie dazu bewogen sich hier zu bewerben?“

 

Ewald Hotz: „Ich habe zufällig die Ausschreibung gelesen und diese passte genau auf meine derzeitige thematische Auseinandersetzung „Frontieres“ - Grenzen. So beschreibe ich mit meinen Köpfen und Arbeiten die Grenzen in unserem Denken, Fühlen, aber auch die Unbegrenztheit der Gedankenwelt. Ich kann an der Ausstellung für zeitgenössische Kunst der „Biennale de la Ceramique“ teilnehmen, und es wurden zehn Künstler für die Ausstellung ausgewählt. Zudem finden noch andere Ausstellungen und auch ein Keramikmarkt im Rahmen der Biennale statt.“

 

VN Heimat: „ Auf welche Highlights können Sie in den vergangenen Jahren mit Stolz zurück blicken?“

 

Ewald Hotz: „2011 konnte ich beim Verband Europäischer Puppenkünstler (VEP) den Förderpreis im Bereich experimenteller Puppenkunst gewinnen. Daneben habe ich bei regionalen Kunstausstellungen teilgenommen. Das wohl größte Highlight für mich stellt meine Entwicklung als Keramikkünstler selbst dar, denn ich kann meine Ideen heute auch mit dem nötigen „Know-How“ realisieren.“

 

VN Heimat: „Was glauben Sie – warum hat sich die Jury genau für Ihre Keramiken, die „Köpfe“ entschieden?“

 

Ewald Hotz: „Das weiß wohl nur die Jury selbst, (lächelt...) thematisch passt es offensichtlich gut zum Konzept und künstlerisch haben meine Arbeiten inzwischen auch ein hohes technisches Niveau erreicht.“

 

VN Heimat: „Wo nehmen Sie die Ideen her?“

 

Ewald Hotz: „Überall entwickle ich Ideen, bei der Arbeit selbst, in der Natur, aber am meisten Kreativität entwickle ich, wenn ich halb schlafend, halb wach bin, dann habe ich ganze Fluten von Ideen und sehe Bilder und Filme ablaufen, vor allem wenn ich gerade mitten in einem Arbeitsprozess bin. Aber von der Idee zum Objekt ist es ein langer Weg. Zudem beschäftige ich mich seit Jahren mit der Psyche, den Gefühlen und menschlichen Gedankenwelten einerseits und archaischen Symbolen, verschiedenen Kulturen, von präkolumbianischer Kultur bis zu asiatischen Religionen, andererseits. Die Faszination der Einfachheit von Symbolen und deren unbändiger, lebendiger und schon kosmopolitischer Kraft führt dazu, dass ich meine Köpfe mit diesen Motiven wie eine Haut illustriere und selbst archaische Symbole erfinde. Dabei empfinde ich es als eine ganz stark meditative Arbeit und ich kann regelrecht darin eintauchen.“

 

VN Heimat: „Finden Sie auch, dass es junge unbekannte Künstler im „konsumorientieren und übersättigten ´Morarlberg´ schwer haben Fuß zu fassen? (Zitat von Kathrin Dünser, Präsidentin KunstVorarlberg)?“

 

Ewald Hotz: „Diese Frage sollten wir den zuständigen Kulturpolitikern des Landes stellen und ein „warum“ anfügen. In diesem Zitat stecken mehrere Aussagen, wirtschaftliche Interessen, hohe Dichte von Kunstschaffenden im Land und mit „Morarlberg“ sind wohl die vorherrschenden, kleingeistigen Strukturen gemeint, die verhindern, dass junge, aber auch regionale Künstler gefördert werden und in finanziell gut ausgestatteten Projekten wahrgenommen werden können. Dies wäre ja höchst unmoralisch.

Persönlich fände ich es natürlich äußerst reizvoll, als regionaler Künstler im renommierten KUB einige Installationen zu kreieren, anstatt ins Ausland fahren zu müssen, um meine Werke einem internationalen Publikum zu zeigen und dabei keinen einzigen Euro Unterstützung zu erhalten.“

 

 

Zu Person:

Ewald Hotz

Geburtsjahr: 1970

Familie: 2 Kinder Katja und Luca

Verheiratet mit Claudia

Hobbies:  Wandern, Natur, Reisen, Hund

Seit 2008 Mitglied bei KunstVorarlberg

Beruf: Künstler und Mittelschullehrer für Englisch und Bildnerische Erziehung

Lebensmotto: Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt.
    (Buddha)

 

 


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