Deutschlands einziger jüdischer Stand-Up-Kabarettist der noch am Leben ist." Mit diesen Worten betrat der schwarzgelockte Polak, der sich für gewöhnlich kein Blatt vor den Mund nimmt, die kleine, aber feine Bühne des Feldkircher Saumarkt-Theaters. Mitgebracht hatte er das Buch, das er kurz nach der Therapie schrieb, die er wegen schwerer Depressionen gemacht hatte. Der Titel des Ganzen Stücks war zwar etwas bei den Haaren herbei gezogen, denn Polak kam dieses Mal nicht wirklich jüdisch herüber und er würde das Ganze besser einfach nur "Der Patient" nennen, aber das, was er aus der Anstalt beschrieb, ließ doch so manchen Besucher hellhörig werden und spannte auch ab und an die Lachmuskeln etwas auf die Folter.
Polak, wie er von sich selbst sagt, Handy- und Facebook-Twitter-süchtig schaute ständig auf sein iPhone6 und redete auf die Minute 70 Minuten, bevor er Fragen des Publikums schlagfertig zu beantworten wußte. Er erzählte witzige Annekdoten von Auftritten, wo er meist unter die Gürtellinie geht und oft ausgebuht wird. Für einen Polak ist das kein Problem, er kann so einiges wegstecken und geht seinen Weg - was man ihm echt zugute halten muss. Im Anschluss an die Fragerunde signierte der Ausnahmekünstler, der wohl nie auf der Bühne seine Jacke ablegt und Hip-Hop liebt im Foyer seine Bücher.