Beide Elternteile stammten aus angesehenen Familien. Sein Großvater väterlicherseits war ein vermögender Postmeister aus Tisis. Die Eltern seiner Mutter Eva Rudolfin gehörten der obersten Schicht des Bludenzer Stadtpatriziats an. Wer konnte damals schon ahnen, dass dieser einmal in Oberitalien als Maler Berühmtheit erlangen sollte? Bald wurde er dort „il Todeschini“ – also „Der kleine Deutsche“ – genannt und als Giacomo Francesco Zipper (Cipper) ging er in die Kunstgeschichte ein. Seine Bilder hängen heute in Sammlungen und Museen in London, Reims, Auxerre, Lüttich, Kopenhagen, München, Mailand, Venedig, Graz, Prag, Budapest, Krakau, Warschau, Kiew, St. Petersburg und Moskau.
Ehrenplatz in der Schatzkammer
Der viele Jahrzehnte lang in seiner Geburtsstadt völlig vergessene Künstler kann nun erfreulicherweise auch im Schattenburgmuseum mit zwei Werken vorgestellt werden. „Mit seinem geradezu berührendes Bild „Der Bettler in der Schenke“ kehrt ein in Feldkirch geborener Künstler mit seinem wichtigsten Werk zurück in seine Heimatstadt“, freut sich riesig Manfred A. Getzner, Obmann des Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch. Es hängt nun in der „Schatzkammer“ des Museums und zeigt vom Beschauer aus gesehen im linken Bildhintergrund einen Bettler auf einer Krücke, der seine Hand mit der Bitte um ein Almosen ausstreckt. Im Bild Vordergrund ist eine fröhliche Tafelrunde zu sehen, wobei die sich in der Bildmitte befindliche Frau schon ganz verschämt einen „Obolus“ in ihrer Hand hält. Ein junger Knabe im Bildvordergrund versucht mit einem runden Sieb sein Glück als Fliegen- oder Insektenfänger. Besonderen Reiz gewinnt Zippers Bild auch durch den ganz rechts dargestellten Dudelsackbläser. Zipper, der sich vor allem der Genremalerei verschrieben hatte, malte mit Vorliebe Motive aus dem Alltag. So konnte bereits vor einigen Jahren das Ovalbild „Der Brei essende Knabe“ erworben werden, das nun bei einem Museumsrundgang im „Bürgerlichen Zimmer“ entdeckt werden kann.