(etu) Was tun, wenn das Geld nicht mehr zum (über)leben reicht? Welche Auswirkungen hat Überschuldung auf die Gesundheit? Und wie umgehen, wenn die finanzielle Lage über einen zusammenbricht? Mit all diesen Fragen beschäftigte sich die neue Ausstellung der ifs-Schuldenberatung in Kooperation der Fachhochschule Vorarlberg, Studiengang Sozialarbeit. Dabei schafften rund 10 Studenten mit Präventionsfachfrau Marga Muxel-Moosbrugger (ifs) neue Forschungsergebnisse zum Thema Privatkonkurs.
Die ifs-Schuldenberatung unterstützt seit ihrer Gründung in Bregenz vor 26 Jahren über 40.000 Menschen. Hinter dieser Zahl stehen Frauen, Männer und ganze Familien. In der Beratung geht es nicht nur mehr um Zahlen und Schulden, Daten und Fakten, vielmehr wird auch auf Sorgen, Ängste und Nöte eingegangen, die Geldnot verursacht.
„Schuld(en)gefühle“ im LKH
Die Ausstellung „Schuld(en)gefühle“, die derzeit im Foyer des LKH Feldkirch zu betrachten ist soll das Bewusstsein der Finanzen ins vor Augen führen. In verschiedenen Stationen wird dabei die Situation der Betroffenen vor, während und nach der Beratung nachvollziehbar dargestellt. Auf insgesamt 12 Plakaten werden grafisch analysiert, welche Ursachen meistens dahinterstecken. „Der Großteil ist fälschlicherweise davon überzeugt, dass jeder selbst Schuld an seinem Konkurs trägt“, erklärt Muxel-Moosbrugger. „Es passiert zu schnell – eine Bürgschaft in der Familie wird unterschrieben und nach Zahlungsunfähigkeit trägt man selbst die Last.“ Viele Betroffene erleben einen immensen psychischen Druck, welcher oft nicht standgehalten wird. Das schlägt auf die Psyche und letztlich auf die Gesundheit aus: Ein Teufelskreis.
ifs will helfen
Durch eine geregelte Hilfestellung durch die Schuldenberatung soll damit beispielsweise die Angst vor dem Inkasso-Büro genommen werden und neue Perspektive geschaffen. Bei der Ausstellung wird aufmerksam gemacht, wie Menschen die ihr Leben am absoluten Minimum verbringen auskommen müssen. Und ein knappes Budget oft nicht Mal für gesunde Nahrung ausreicht. Eines der Installationen zeigt ein Exekutionshaus im Querschnitt (angelehnt an ein Puppenhaus). Dort werden den Besuchern die Vorgehensweise einer solchen Exekution näher gebracht. Die Ausstellung soll laut Muxel-Moosbrugger grundsätzlich wachrütteln. „Es kann absolut jeden treffen“, warnt sie abschließend.
Die Ausstellung ist noch bis 27. November im Foyer des LKH Feldkirch zu besichtigen.