Feldkirch. (sch) Heuer ist ein „Rheinberger-Jahr“. Der liechtensteinische Nationalkomponist Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) wird wegen seines 175. Geburtstages gebührend gefeiert. Und mit dem Namen Rheinbergers ist auch sehr eng der Name des Komponisten Philipp Schmutzer (1821-1898) verbunden – 1849 kam der Liechtensteiner für ein Jahr zur Ausbildung zu Chorregent Philipp Schmutzer nach Feldkirch, der fast ein halbes Jahrhundert als Kirchenmusiker und Musikpädagoge in der Montfortstadt tätig war. 1862 gründete er die „Feldkircher Liedertafel“. Über 150 Kompositionen hinterließ der 77-Jährige bei seinem Tod in Feldkirch (1898).
Messe im Dom
Die Liechtensteiner Männerchöre MGV Ruggell und die Cantores St. Martin (Musikalische Leitung: Frank Becker, Jürg Bokstaller und Michael Gerner) haben aus Anlass der Lehrer/Schüler – Beziehung (Schmutzer/Rheinberger) die „Missa a cappella“ von Philipp Schmutzer erarbeitet und sie nach Ruggell und vor Eschen zum zweiten Mal aufgeführt –
am Sonntag um 11 Uhr im Dom St. Nikolaus (zusammen mit Rheinberger-Gesängen). Philipp Schmutzer bat diese Messe für das Feldkircher Gotteshaus geschrieben und sie auch hier uraufgeführt. Das Opus von Philipp Schmutzer atmet in allen liturgischen Teilen die satte Fülle spätromantischer Klangrede, welche noch frei von jedweden „modernen“ Wegrichtungen ist. Die Messe wurde ohne das voluminöse Credo aufgeführt. Das Kyrie ist erfüllt von einer düsteren Wehmut, welche die flehenden Rufe zum barmherzigen Gott umschließt. Auch das Gloria kann sich nicht zu strahlendem Jubel durchringen. Am eindrucksvollsten wirkte wohl das im breiten Schöngesang dahinfließende Agnus Die mit der eindringlichen Bitte um Frieden. Die vereinten Männerstimmen aus dem Fürstentum beeindruckten durch sonore Klangfülle und sensible Phrasierung des Schmutzer-Opus. Ein populäres Bach-Encore durch Frank Becker an der Orgel und starker Applaus im Dom beschlossen das zelebrierte Domkonzert.